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Höre auf deine innere Stimme

13/3/2024

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92. Blogbeitrag

Die deutsch-afrikanische Soulmusikerin Joy Denalane gehört zu jenen Musikerinnen, die ihre persönlichen Erkenntnisse in ihrer Musik verarbeitet und diese mit der ganzen Welt teilt; eine Herzensangelegenheit für sie.

Sie stellt sich in ihrem neuesten Album die Frage, ob man durch Willenskraft seelischen Schmerz überwinden kann. Sie bejaht diese Frage für sich in ihrem neuen Album Willpower. Und ich finde es spannend, wie sie dieses Fazit für sich musikalisch umsetzt.

Ich hätte ihre Frage etwas differenzierter beantwortet. Und das dürfte dich kaum überraschen, wenn du beispielsweise meinen 63. Blogbeitrag gelesen hast. Aber genau das bringt mich bereits zum Fazit dieses Beitrages: Es gibt keine allgemeingültige Wahrheit oder Lösung. Jede/r muss für sich selbst den Weg zur Erkenntnis finden. Man kann sich auch inspirieren lassen und dann ausprobieren, was passt. Ein kluger Rat, den ich bereits im 28. Blogbeitrag zitierte: Er stammt offenbar von Buddha, welcher gesagt haben soll: "Glaubt den Schriften nicht, glaubt den Lehrern nicht, glaubt auch mir nicht. Glaubt nur das, was ihr selbst sorgfältig geprüft und als euch selbst und zum Wohle dienend anerkannt habt ".

Damit könnte ich diesen Beitrag bereits beenden.

Trotzdem möchte ich dir Joys wunderbares Werk nicht vorenthalten und wenn du Lust hast und musikinteressiert bist, dann begleite mich durch meine persönlichen musikalischen Kommentare hindurch.

Kurz zusammengefasst ist Joy Denalanes neuestes Album eine Mischung aus Soul, R&B, Pop und Afrobeat. Zwischen ihrem letzten Motown Album Let yourself be loved aus dem Jahre 2020, auf welches ich euch im 51. Blogbeitrag bereits hinwies, scheinen stilistisch gesehen Welten zu liegen: Vom Motowngroove der 60er Jahren hat sie einen Zeitsprung in die späten 70er Jahre gewagt. Allerdings immer ihrer Passion zu Soulmusic verpflichtet.

Sie beschreibt Themen wie Liebe, Selbstreflexion, Empowerment und soziale Gerechtigkeit. Ausserdem verarbeitet sie den Tod ihres Vaters, der während der Albumproduktion verstarb. Joy Denalane schafft es meiner Meinung nach auch dieses Mal, für sie selbst wichtige Botschaften authentisch zu vermitteln.

Das Album kreiert durch die musikalische Vielseitigkeit einen einzigartigen Sound. Die Songs reichen von sanften Balladen mit emotionalen Texten bis hin zu energiegeladenen Tracks mit eingängigen Melodien. Ihre soulige Stimme steht im Mittelpunkt und wird von einer sorgfältigen Produktion begleitet, die jedem Song seinen eigenen Klang verleiht. Bei einigen ausgewählten Stücken des Albums spielt kein Geringerer den Bass als der US-amerikanische Jazzmusiker Tim Lefebvre (der auch David Bowies «Black Star» spielte). Die grossartigen Basslinien ziehen sich meines Erachtens wie ein wunderbarer und starker roter Faden durch das ganze Album. Es lohnt sich, den Fokus einfach mal nur dahin zu lenken beim Anhören.

Und dies sind meine Lieblingssongs aus ihrem Album:
«Hideaway» ist ein Liebeslied für ihren Ehemann Max Herre. Er und Roberto di Gioia (ein namhafter Jazzmusiker) waren an der Produktion beteiligt. Neben der verliebten Leichtigkeit der Stimmung in diesem Song faszinieren mich die gelungenen Funk-/Soul-Beats und die verspielten Loop-Effekte und einem genialen Basslauf!
«Fly By»: Hier geht es darum, dem Glück zu vertrauen, selbst wenn es auch mal einen Schritt vorwärts und dann wieder zwei Schritte zurück gehen sollte. Hört euch diesen genialen und doch zurückhaltenden Bass an!! Die gelassene und heitere Stimmung im Song, gepaart mit der prägnanten Hook lassen hoffen, dass am Ende doch alles gut werden wird.
«Willpower» ist Joys selbstbewusstes Statement, dass sie trotz Schwierigkeiten dank Willenskraft, Resilienz, aber auch mit Akzeptanz immer weiterkommen wird. Hör dir mal im Speziellen die antwortenden Chorusparts vor und in den Refrains an. Einfach wunderbar.
«Can’t we smile». Joy wählt diesen Song, um den Zuhörenden auf das Album einzustimmen. Ich liebe den Basslauf und die melancholisch verspielte Stimmung dieses Songs! Die erste Strophe (erst ab dem 5. Takt nota bene) könnt von der Vocalline eine Hommage an die Jazzballade «Girl from Ipanema» sein, wenn du dir den Bossa Nova Groove von der Originalversion mal wegdenkst:
«Happy». Der Song ist Denalanes verstorbenem Vater gewidmet und die Verlustverarbeitung ist deutlich spürbar. Sie beschreibt darin die Ambivalenz der Gefühle zwischen Trauer um den Tod und Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit. Im Musikvideo zeigt sie sich an der Seite von trauernden Familienmitgliedern. Natürlich kann man der Meinung sein, dass es pietätlos sei, echte Trauernde in einem Video zu zeigen. Ich für meinen Teil bewundere ihren Mut und ich kann mir gut vorstellen, dass die Videoproduktion ein heilender Teil dieser kollektiven Art der Trauerarbeit geworden sein könnte.

«Willpower» ein beeindruckendes Album, das mich durch seine Vielseitigkeit, Authentizität und starke musikalische Leistung aller Beteiligten überzeugt. Joy Denalane zeigt sich als reife Künstlerin mit einer klaren eigenen Vision und einem ganz eigenen Sound. Ich finde, dass ihr auch eine wundervolle Platte im Zeichen der Trauerverarbeitung gelungen ist voller Hoffnung und Akzeptanz.

Auch sie hörte wohl vollends auf ihre innere Stimme und daran können wir uns ein Beispiel nehmen.
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