27. Blogbeitrag Ich bin schon seit Kindesbeinen an ein organisierter und ordentlicher Mensch. Speziell vor den Ferien oder zu Silvester gehöre ich auch zu jenen Bemitleidenswürdigen, die alles noch im alten Jahr erledigt haben wollen. Bisweilen habe ich Silvester immer mit meinen besten Freunden verbracht. Es sind wunderbare Abende. Und doch war dieses Silvester anders. Zum ersten Mal realisierte ich, dass ich wahrscheinlich mit meinem Exmann das letzte Mal feiern werde und versuchte, diesen Moment entsprechend achtsam zu würdigen. Aber das gerät leicht in den Hintergrund, wenn die Stimmung kippt und Zwei sich derart zanken, dass sogar der Countdown vergessen geht. Dass sogar eine Intervention stattfinden muss, um die erhitzen Gemüter zu beruhigen. Nun, wie eingangs erwähnt war es ein Silvester bei den besten Freunden. Und so stand eigentlich von Anfang an fest, dass es trotzdem ein guter Abend werden wird. Dass wir die Situation in den Griff bekommen. Dass alle trotzdem gemeinsam versöhnlich miteinander anstossen werden mit einer stündigen Verspätung. Ich sank nach diesem ereignisreichen Abend in mein frisch bezogenes Bett und war froh, dass bei mir selber alles in Ordnung war - im wahrsten Sinne des Wortes. Ich freue mich schon jetzt aufs nächste Silvester mit meinen Freunden. Komme was wolle, es wartet bestimmt wieder ein wunderbarer Abend auf mich. Meinen lieben Freunden und eventuell auch meinen liebgewonnenen Traditionen sei Dank!
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26. Blogbeitrag
Meine Mutter hat vor Jahren eine Hündin aus Rumänien gerettet. Rania war ein wahrer Engel und eine Bereicherung. Da ich meinen Hund Pipo im Jahr 2010 gehen lassen musste (siehe 14. Blogbeintrag), lagen mir die späteren Hunde meiner Mutter immer am Herzen. Rania musste leider im Haus meiner Mutter erlöst werden. Sie war krank und erschöpft und man spürte, dass sie nicht mehr konnte. Friedvoll liess sie sich die notwendige Prozedur über sich ergehen und verabschiedete sich rührend von meiner Mutter. Es versteht sich für uns von selbst, dass man mit dem Liebling bis zum bitteren Ende geht. Nie käme es mir in den Sinn, ein Mensch oder ein Tier im letzten Moment alleine zu lassen. Man wünscht sich seinen Liebsten immer einen stimmigen und schmerzfreien Tod. Umso schwieriger wird es, wenn man sich entgegen seinem Instinkt für den Tod als erlösendes Moment, als ein Akt der Liebe entscheiden muss. Es spielt eigentlich gar keine Rolle, ob es ein Leben nach dem Tod gibt oder nicht. Wir wissen es einfach nicht und können dadurch glauben, was hilfreich ist. Weh tut es trotzdem. Als ich meinen geliebten Hund Pipo loslassen musste, war ich noch nicht vertraut mit der Achtsamkeit und deren Zusammenhänge wie beispielsweise dem Intersein (siehe 49. Blogbeitrag), denn sie hätten mir damals vielleicht etwas die Angst vor dem Tod nehmen können. Ich beginne allmählich zu verstehen. Mehr! 25. Blogbeitrag
Mutige Entscheide können auch mal schiefgehen. Davon geht die Welt nicht unter. Ein Marvelfilm illustriert das sehr gut: Die Eternals, die 1976 vom legendären Jack Kirby geschaffen wurden, galten nie als eine der beliebtesten Comic-Eigenschaften von Marvel – aber sie zählen zweifellos zu ihren mächtigsten. Kurz zum Inhalt: Die Eternals wurden vor 7000 Jahren von den gottähnlichen Celestials erschaffen, um die Menschen vor den Deviants zu beschützen. Grundsätzlich können alle Eternals kosmische Energie zu Ihren Gunsten verwenden. Dadurch sind sie so gut wie unsterblich, unfassbar stark und die meisten haben eine spezielle Fähigkeit, die sie einzigartig macht. Nun soll das verfilmt werden. Mit dem Film der Oscarpreisträgerin Chloé Zhao wurde die Phase 4 des Marvel Cinematic Universe (MCU) fortgesetzt und es galt zehn Helden auf einmal einzuführen, was per se ein schwieriges Unterfangen ist. Sie haben im Film ganze sieben Tage Zeit, die Welt zu retten. Nun gut, vielleicht etwas zu viel des Guten? Aber die Probleme lagen meines Erachtens an anderen Stellen: Man wusste wohl nicht, wo die perfekte Mischung zwischen Humor und Düsterheit liegen soll. Die Witze zünden für meinen Geschmack einfach nicht. Die Drehbuchautoren jedoch waren mutig genug, den ersten schwulen Helden und gehörlose Heldin ins MCU einzuführen. Bravo! Doch bei diesem fragilen Thema Diversität versagte das nötige Feingefühl. Es wirkt zu theoretisch - und das merkte man dem Film auch an. Andererseits gefällt mir, dass die Figuren mit all ihren Stärken und Schwächen wunderbar eingeführt und bildgestalterisch brillant dargestellt wurden. Leider spielte der Film – auch bedingt durch die Corona-Pandemie und Boykotte in vielen Ländern – deutlich weniger Geld ein als die meisten Vorgängerfilme: Es war wohl einfach zu viel von allem auf einmal. Aber so ist es nun mal bei Entscheidungen. Man weiss erst im Nachhinein, ob sie funktionieren oder nicht. Und ich fälle lieber einen Entscheid als keinen. Ich persönlich fand den Film wunderbar umgesetzt und es mauserte sich trotz Schwächen zu einem meiner Lieblingsfilmen im MCU. Die mutigen Entscheide waren nötig, um eine Änderung im MCU anstossen zu können. Abgesehen von den Guardians langweilten mich die letzten Filme zusehend. Angesichts der gigantischen Herausforderungen, die es bei der Einführung der Eternals zu meistern galt, hätte man durchaus etwas Milde walten lassen können bei den Kritiken. Ich hoffe, die Verantwortlichen können den Mut (und die Finanzen) für einen zweiten Teil aufbringen. Ich hoffe auch, dass Kritiker und Publikum dann den Mut aufbringen, die Vorurteile beiseite zulegen und der spannenden Geschichte trotz Schwächen eine zweite Chance zu geben. Einen erfolgreichen zweiten Teil des Films könnt dann auch den Wert meines Comics doch noch etwas steigern und damit würde sich auch mein Mut zum damaligen Kaufentscheid lohnen im wahrsten Sinne des Wortes, hehe. Bitte diesen letzten Satz nicht all zu ernst nehmen... Aber wie ich eingangs erwähnte: Mutige Entscheide können auch mal schiefgehen. Davon geht die Welt nicht unter. |
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