114. Blogbeitrag
Bestimmt kennst du auch den wunderbaren Song "Circle of Life" aus dem Disney-Film "Der König der Löwen". Hast du dir einmal den Text genauer angehört? Er zelebriert den immerwährenden Kreislauf des Lebens und drückt auf wunderschöne Weise aus, wie alles miteinander verbunden ist und sich im Kreislauf des Lebens wiederholt. Die Melodie und die Texte vermitteln eine starke Botschaft über die Schönheit und das Geheimnis des Lebens und wie wir uns alle in diesem ewigen Kreislauf befinden. Hör dir den Soundtrack hier mal an und lass ihn auf dich wirken. Skeptische Zeitgenossen dürften nach einem Beweis für dieses Wunder verlangen. Doch meines Erachtens gibt es auch keinen Gegenbeweis für den immerwährenden Kreislauf des Lebens, da alles in der Natur miteinander verbunden zu sein scheint und eine ständige Veränderung und Transformation stattfindet (1). Thich Nhat Hanh, ein vietnamesischer buddhistischer Mönch und Friedensaktivist, verwendet Metaphern wie den Lotusblumensee, um den Lebenskreislauf zu beschreiben. Er vergleicht das Leben mit einer Lotusblume, die aus dem schlammigen Wasser auftaucht und sich zur Sonne hin öffnet, bevor sie wieder im Wasser versinkt und erneut auftaucht. Mit dieser Metapher verdeutlicht er die ständige Veränderung und Transformation, die im Lebenskreislauf stattfindet auf eine wunderbare Art und Weise (2). Auch die Wissenschaft bestätigt dieses Wunder bis zu einem gewissen Punkt durch den Energieerhaltungssatz. Er besagt, dass Energie weder erzeugt noch vernichtet werden kann, sondern nur in andere Formen umgewandelt wird. Dieser Grundsatz kann auch auf den Lebenskreislauf angewendet werden, da Energie in Form von Lebenskraft und Bewusstsein nicht verloren geht, sondern sich transformiert und wieder in den Kreislauf des Lebens eingefügt wird. Es ist ein tröstliches Wunder, dass der Lebenskreislauf ein natürlicher und unaufhaltsamer Prozess darstellt, in dem Geburt und Tod untrennbar miteinander verbunden sind. Der Buddhismus und die Metaphern von Thich Nhat Hanh verdeutlichen diese ständige Veränderung und Transformation im Lebenskreislauf; der Energieerhaltungssatz trägt dazu bei, dieses Phänomen zu verstehen (mehr dazu findest du in meinem 44. und 83. Blogbeitrag). Würden wir uns bewusster als Teil der Natur und damit auch als ein Teil des wunderbaren Lebenskreislaufes betrachten, könnte ich mir gut vorstellen, dass wir viel weniger Angst vor der natürlichen Transformation des Lebens haben dürften. Das wünschte ich mir sehr - und zwar nicht nur für mich alleine! (1) Im Buddhismus wird dieser Kreislauf als Samsara bezeichnet, eine endlose Wiederkehr von Geburt, Tod und Wiedergeburt, die nur durch Erleuchtung und Befreiung aus diesem Kreislauf überwunden werden kann. (2) Thich Nhat Hanh erwähnt den Lotusblumensee in seinem Buch "Das Wunder der Achtsamkeit: Wie wir durch Gelassenheit und Achtsamkeit unser Begehren verwandeln können". Bildnachweis
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