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62. Blogbeitrag
Ich hatte soeben das grosse Privileg, Hawaii mit eigenen Sinnen zu erleben. Am liebsten würde ich all meine wunderschönen Erfahrungen und Gedanken mit dir teilen. Es wäre zuviel des Guten. Darum picke ich eines heraus: Ich genoss es sehr, entlang des farbenprächtigen und berauschenden Meeres schlendernd dem spielerischen Wellentanz des Ozeans zuschauen zu dürfen. Selbst der fiktive Vulkanier Spock aus der TV-Serie Raumschiff Enterprise wäre fasziniert gewesen. Fasziniert auch von Wellen im engeren Sinne. Was sind Wellen? Darunter kannst du dir eine Störung in einem Medium vorstellen, die sich mit einer festen Form und konstanter Geschwindigkeit fortbewegt. Wellen sind ein essenzieller Bestandteil des menschlichen Lebens: Vom Licht, das du zum Sehen brauchst, zum Schall, das du zum Hören brauchst, bis hin zum Internetsignal, das du zum Surfen im Internet brauchst, alles sind Wellen. Auch im einem höheren Sinne verlieren sie keineswegs ihre Faszination: Der Achtsamkeitsmönch Thich Nhat Hanh hat sie als Beispiel fürs Intersein (siehe Blog 49) gebraucht mit einer schönen Metapher einer Welle im Ozean. Die Metapher besagt, dass Erleuchtung erreicht wird, wenn eine Welle - ein individuelles Bewusstsein - erkennt, dass sie Teil des grösseren Ganzen ist, nämlich des Ozeans. Nicht suchen, sondern erkennen! Wenn wir erkennen, dass wir nicht getrennt von unserer Umgebung oder anderen Lebewesen existieren, sondern dass wir alle miteinander irgendwie verbunden sind, dann erreichen wir seines Erachtens eine tiefere Ebene des Bewusstseins. Wir sollen also nicht irgendwo oder bei irgendwem nach Sinn und Erleuchtung suchen. Wir müssen sie nur in uns selber erkennen? Tönt gut. Vielleicht zu gut? Wenn du Lust auf eine etwas verspieltere Version einer ähnlichen Metapher hast, dann schau die den Disney Film "Soul" aus dem Jahre 2020 an. Er erzählt die Geschichte eines Jazzpianisten, der auf der Suche seines Lebensziels vergisst, was wirklich zählt. Über Umwege in eine Welt zwischen dem Hier- und Jenseits realisiert der suchende Musiker am Ende, dass der Sinn nicht in der Erfüllung eines Lebenstraums ist, sondern dass das Realisieren des wundersamen Lebens selber die Erfüllung ist (siehe auch Blog 60). Der Film nutzt als Metapher nicht die obig genannte Welle, sondern einen Fisch im Wasser, dessen Traum der Ozean ist, bis ihm klar wird, dass er dort schon längst ist. Das bedeutete, dass wir alles bereits haben, was wir brauchen. Wir müssen es nur für uns erkennen! Wunderschöne Gedanken, nicht wahr?
4 Kommentare
Ralph
8/10/2023 20:51:04
Sali Ruth,
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Ruth
8/10/2023 23:11:23
Lieber Ralph
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Ralph
9/10/2023 09:04:54
Sali Ruth,
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Ruth
9/10/2023 18:26:58
:-)
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