19. Blogbeitrag
Ich konnte die neugewonnene Zeit nach der Pandemie gut nutzen und besuchte vermehrt Museen. Mir fielen zwei Dinge rasch auf: Ich mag die Landschaftsmalerie verschiedener Epochen. Die Barockmalerei hat grosse Maler hervorgebracht wie Ruben, Lorrain und Rembrandt. Ich stiess dann auf den Barockkünstler Jacob van Ruisdael. Ende des 17. Jahrhunderts geboren gilt er als einer der grössten niederländischen Landschaftsmaler. Seine Werke lassen vergessen, dass die Fotografie erst später erfunden wurde. Die Detailtreue und Ausdrucksstärke seiner Bilder rauben mir den Atem! Dies gelingt auch William Turner (einer meiner Lieblingsmaler, siehe Blog 47) und Caspar David Friedrich mit ihren Werken. Als Vertretende der Romantik im 18. Jahrhunderts und vereinzelt als Wegbereitende des wunderbaren Impressionismus erstaunt mich ihre künstlerische Gestaltungskraft und Variabilität immer wieder von Neuem. Als ich von einem erfüllenden Kunstbesuch auf dem Heimweg in einen Stau geriet, traute ich meinen Augen kaum: Der malerische Himmel entfaltete seine ganze Wirkung über mir. Ich frage mich ketzerisch, weshalb ich Eintritt bezahle, um die wunderbar gemalten Himmelsdarstellungen zu bewundern, wenn ich das doch jede Sekunde unter freiem Himmel kostenlos erfahren kann. Was für ein starker Gedanke! Ich besuche nach wie vor sehr gerne Museen. Und das nicht nur der prächtigen Landschaftsmalereien wegen. Doch lustigerweise erlebe ich das prächtige Licht-, Schatten- und Farbenspektakel des realen Himmels seit jenem Tag im Stau nach dem Museumsbesuch viel bewusster und oft auch mehrmals täglich. Kostenlos und doch so unbezahlbar gut.
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