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61. Blogbeitrag
Erst mal ein paar spannende Fakten zum Wasser: Wusstest du, dass die Wassermenge auf der Erde immer gleich bleibt – ganz egal, wie viel wir davon verbrauchen? Ist das nicht faszinierend? Grund dafür ist der Wasserkreislauf: Durch Niederschlag kommt Wasser auf den Boden, von dort fliesst es ab und versickert. Durch die Wärme der Sonne verdunstet das Wasser wieder und bildet Regenwolken – so beginnt der Kreislauf von vorne. Die Oberfläche der Erde ist zu etwa zwei Dritteln mit Wasser bedeckt. Alle Wasservorräte der Welt fassen insgesamt etwa 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser. Der Grossteil davon besteht aus Salzwasser (97,5 Prozent) und fliesst in unseren Meeren und Ozeanen. Wirklich zugänglich ist für uns Menschen nur ein kleiner Teil der Süsswasserreserven in Seen, Flüssen und Talsperren: nämlich 0,3 Prozent. Wie gut, dass die Gesamt-Wasser-Menge auf der Welt nicht aufgebraucht werden kann. Was sich aber durchaus verringern kann, ist die Menge nutzbaren Wassers. Angesichts der Herausforderungen kann leicht vergessen gehen, welche wunderbaren sinnliche Aspekte Wasser hat. Damit meine ich nicht nur Schaumbäder und Strandurlaube. Ganz im Gegenteil. Eigentlich sollten wir uns über die Regentage ebenso freuen wie über die Sonnentage. Und das nicht nur angesichts des Klimawandels. Sondern weil es ein schönes Privileg ist, den Kreislauf des Wassers hautnah miterleben zu dürfen. In Literatur und Film ist Regen ein immer wiederkehrendes Thema. Ein grandioses Beispiel ist Gene Kellys Performance im Film "Singing in the rain". Der Klang des Regens hat ausserdem zahlreiche Musikstücke inspiriert. Erinnere dich an das wunderbare Musikstück "Purple Rain" von Prince. Die Faszination für den Regen nennt sich übrigens Pluviophilie. Pluviophilie? Jetzt würden sich die Lateinstunden auszahlen - hätte ich je welche gehabt. Pluviophilie tönt für mich vom Klang her eher wie eine Phobie. Tatsächlich habe ich ein wetterbedingtes Unbehagen genannt Astraphobie, denn ich mag keine Blitze, wenn ich im Freien stehe. Andere Schlechtwetterphobien wie Brontophobie oder Ceraunophobie (hä?) kenn ich gottlob ebenswenig wie jene lateinische Bezeichnungen. Was dass denn für Phobien seien fragst du? Nun, nach nach dem Blitz folgt der Donner. Und Leute mit solchen Phobien fürchten dieses ohrenbetäubende Gepolter. Gottlob gibt es für solche Fälle aufbauende Schweizer Songs wie der Klassiker "Nachem Räge schiint d'Sunne...". Aber ich schweife ab. Bitte entschuldige! Zurück zum Unwort Pluviophilie. Ich kannte diese lateinische Bezeichung vorher nicht. Es setzt sich zusammen aus dem lateinischen Wort „Pluvial“ für „Regen“ und der altgriechischen Endung “Philia” für Freundschaft, Liebe oder Zuneigung. Pluviophil ist, wer Regen liebt und an regnerischen Tagen gut drauf ist....und natürlich idealerweise nicht unter Astra-, Bronto- oder Ceraunophobie leidet. Jetzt frag ich mich grad spontan, wie denn Blitzliebhabende heissen? Wohl Astraphile? (Googelpause). Bingo. Aber ich schweife schon wieder ab. Pluviophile Menschen empfinden bei Regen offenbar ein enormes sensorisches Vergnügen. Auch der Geruch, der nach dem Regen zurückbleibt, ist ganz besonders. Der Geruch der Erde nach dem Regen nennt sich Petrichor. Er löst bei Regenliebhabern Freude und ein Freiheitsgefühl aus. Keine Bange, dieses Wort lasse ich unkommentiert. Pluviophilie lässt mich als Begriff noch immer unberührt - aber ich hätte grosse Lust, Regen auf die beschriebene Art achtsam wahrzunehmen. Beim nächsten Regenschauer lass ich vielleicht meinen Regenschirm bewusst daheim, suche mir die nächste Regenpfütze, singe in the rain und geniesse jede Sekunde davon. Ausser wenns blitzt und heftig donnert.... Dann geh ich lieber unter meine Dusche, singe in the shower und schweife gedanklich ganz bewusst genussvoll ab :-)
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