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Klein aber oho!

2/3/2024

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90. Blogbeitrag

Marrakesch ist ein intensives und faszinierendes Reiseziel!

Ich picke aus meinen tausend Eindrücken für dich das orientalische Markttreiben und Gastfreundschaft heraus und hoffe, dass dich mein Beschrieb ebenso verzaubern mag.

Der Place Djemaa el-Fna ist der zentrale Punkt in der Medina, der Altstadt von Marrakesch, und gleichzeitig der grosse Marktplatz auf dem sich alles abspielt. Zahlreiche Highlights dieses magischen Treibens erwarten die kauffreudigen Touristen. Wer sich unvoreingenommen darauf einlässt, wird belohnt!
Der Markt, so scheint es mir, ist ein Ort, an dem die Geschichte und auch die gesellschaftliche Kultur lebendig wird – er ist atemberaubend und überwältigend zugleich. Wenn du zudem durch die zahlreichen engen Gassen schlenderst, wirst du nicht nur von der unerschöpflichen Menge an Waren und  intensiven Düften von allerlei Gewürzen und exotischen Früchten in deren Bann gezogen. Man lernt die Stadtbewohnenden als sehr gastfreundlich und fröhlich kennen. Ein überwältigendes Markterlebnis bieten die Märkte innerhalb der Märkte: Die Souks bilden das Herz von Marrakesch. Märkte, die sich in hunderten sehr engen Gassen über mehrere Viertel der Innenstadt erstrecken. Hunderte von Ständen reihen sich dicht aneinander und bilden einen wahren Dschungel der Verführungen: Schmuck, Schuhe, Kleider, diverse Handwerkskunst und Lebensmittel dicht an dicht, alles verlockende Versuchungen für mich. Da weiche ich besser rasch auf jene Gassen aus, wo typisch orientalische Lampen, Möbel und Teppiche verkauft werden. Doch es nützt nichts. Man verliert sich und wird berauscht von den eigenen Sinnen und irgendwann wird man schwach und lässt sich zu einem schmucken Souvenir überreden.
Natürlich zu einem guten Preis.
Fragt sich nur für wen.
Hihi.

Das sich freundlich ansprechen lassen von Händlern oder auch das sich verirren im wahrsten Sinne des Wortes ist Programm: Inmitten des Gewirrs von zahlreichen Gassen, fleissigen Markttreibenden, miauenden Katzen, vorbeirauschenden Mofafahrenden und tausenden Eindrücken der faszinierenden Souks muss man sich einfach treiben lassen. Loslassen. Den Augenblick bewusst erfahren und verloren gehen. Denn das passiert dir in den Souks beim ersten Mal. Darauf ist Verlass; zumindest mehr als auf meine ungeübten Verhandlungskünste.  

Zurück auf dem Marktplatz herrscht noch immer ein reges Treiben: Wenn die Dämmerung eintritt, erwacht der Markt aufs Neue: Langsam füllt sich der Platz mit etlichen Essensständen, magischen Musikern, feiernden und singenden Familienverbänden vom Kind bis zur Grossmutter, faszinierenden Hennakünstlerinnen und sonderbaren Schlangenbeschwörern. Es scheint als wollen sie die Touristen erneut hypnotisieren.

Und es funktioniert.

Man kann sich diesem orientalischen Spektakel aus Tausend und einer Nacht nicht entziehen (1). Ich habe mich nie unwohl, bedrängt oder unsicher gefühlt und mir lag viel daran, dieser fremdartigen Kultur mit Respekt zu begegnen. Mit Erfolg! Die Gastfreundschaft war überwältigend und wir erfuhren sogar fürsorgliche Momente in dieser orientalischen Märchenstadt.

Über die Jahrhunderte hinweg haben sich hier verschiedene Kulturen und Traditionen vereint, was zu einer einzigartigen Atmosphäre führt. Es ist ein atemberaubendes Erlebnis, das alle Sinne anspricht. Dies war wohl nicht immer so: Denn der riesige Hauptplatz «Djemaa el Fna» bedeutet übersetzt «Platz der Gehenkten». Er wurde 2001 als erster Ort in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen. Zu Recht!
Heute nennt sich der Platz Gauklerplatz und er wird seinem Namen gerecht. Aber durchwegs im positiven Sinne!

Dabei kommt mir eine schöne Fabel aus Tausendundeiner Nacht in den Sinn, die zu diesem Blogartikel wunderbar passt: Die Geschichte vom klugen Fischer. Darin geht es um einen Fischer, der von einem reichen Kaufmann einen grossen Goldschatz geschenkt bekommt. Anstatt sich über den Reichtum zu freuen, entscheidet sich der kluge Fischer jedoch dafür, weiterhin seinem einfachen Leben als Fischer nachzugehen und den Goldschatz zurückzugeben. Die Fabel lehrt uns, dass wahres Glück und Zufriedenheit nicht durch Reichtum und Besitz erreicht werden können, sondern vielmehr durch Einfachheit und Dankbarkeit für das, was man bereits hat. Sie zeigt einmal mehr, dass es wichtig ist, im Hier und Jetzt zu leben und die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Die Stadtbewohnenden scheinen dies bewusst zu leben. Aus einfachsten Dingen kreieren sie wunderbare Schätze und erfreuen sich an ihrer geliebte Frühstückssuppe genau so wie über einen unverbindlichen Austausch mit zwei neugierigen Damen aus der Schweiz :-).

Lässt sich ein kleines Souvenir, welches ich kaufen musste, wohl auch unter die «kleinen Dinge im Leben» subsumieren?

Bestimmt!

Obschon ich mir nun dieses überflüssige, niedliche und überteuertes Souvenir kaufte, fühle ich mich vor allem bereichert durch eine wunderbare neue Erfahrung in meinem Leben, die ich mit einem ganz lieben Menschen teilen durfte und an die ich mich jederzeit gerne zurückerinnern werde.

Auch Dank des niedlichen Souvenirs, welches mich im Alltag daran erinnern soll.

Klein aber oho!

(1). Natürlich sind auch mir gesellschafts- und tierwohltechnische Gepflogenheiten aufgefallen, die mir wehtaten und die ich nirgends auf dieser Erde gutheisse, doch für jene wichtigen Diskurse gibt es geeignetere Plattformen. Uns begegnete man immer mit den gebührenden Respekt und das ist eine Erfahrung, die ich nie mehr missen möchte. Ich würde diese wunderbaren Menschen und diese faszinierende Stadt jederzeit wieder mit viel Freude besuchen.

Urheberrechtlicher Bildhinweis: Dieses wunderbare Bild stammt von Boris Macek und wurde im Oktober 2023 aufgenommen.
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