124. Blogbeitrag
Achtsames Shoppen gibt’s nicht? Glaub ich nicht. Und meine über 100 Paar Schuhe sind der Beweis dafür. Ohne Achtsamkeit besässe ich wohl die doppelte Anzahl :-). Ich liebe es, zu shoppen, aber man kann sich auch dagegen wehren, falls nötig. Bitte lies diesen Text auch mal mit einer gehörigen Portion Humor durch, denn ich möchte dich nebenbei dazu inspirieren, die Achtsamkeit auch auf amüsante Art und Weise zu spüren. Wenn man bewusst im Moment ruhend die Angebote on- oder offline prüft, ist das eine achtsamere Art des Shoppens als wenn man durch die Angebote rauscht. Bewusstes Shoppen hat neben befriedigenden Momenten durchaus auch seine monetären Vorteile durch das Entdecken von Preisvorteilen. Ausserdem spricht das bewusste Shoppen auch noch unser angeborenes Jäger- und Sammlerinstinkt an, der tief in unserer Evolution verwurzelt ist (1). Dieser Instinkt spielt nota bene auch heute noch eine wichtige Rolle: Belohnungssystem Der Kauf von Schnäppchen oder das Finden von besonderen Angeboten aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn, was zu einem Gefühl der Zufriedenheit und Freude führt. Dies kann mit der Freisetzung von Dopamin in Verbindung gebracht werden. Natürlich schafften das achtsame Erlebnisse auch kostenlos. Soziale Bestätigung Das Teilen von Schnäppchen oder das Erzählen von erfolgreichen Einkaufserlebnissen kann soziale Bindungen stärken und das Gefühl der Zugehörigkeit fördern. Ich finde es immer wieder spannend, wie rasch sich positive Shoppingerlebnisse oder Erfahrungen in persönlichen Gesprächen oder viral im Netz verbreiten. Wettbewerbsgeist Das Jagen nach den besten Angeboten kann auch einen Wettbewerbsgedanken hervorrufen, der uns motiviert, besser abzuschneiden als andere. Ich verspüre zwar keinerlei Bedürfnis, besser zu sein als andere Menschen, aber auch ich bin ein Opfer dieser Wohlstandsgesellschaft. Ressourcensicherung In der Vergangenheit war das Jagen und Sammeln entscheidend für das Überleben. Auch heute noch haben viele Menschen das Bedürfnis, Ressourcen zu sichern, was sich im Kaufverhalten widerspiegelt. Spätestens seit dem Horten von Toilettenpapier während der Corona-Pandemie ist das nachvollziehbar. Es gibt auch unangenehme Seiten des Schnäppchenjagens – es kann süchtig machen. Doch auch da bietet die Achtsamkeit einen Ausweg. Meine Lösung ist spätestens seit der Star Wars Filmtrilogie unlängst bekannt und lautet: «Erforsche deine Gefühle!» (2). Aus eigener Erfahrung kann ich in diesem Zusammenhang drei wirksame Tipps weitergeben: 1. Erforsche einmal, weshalb du kaufst. Geht es hier wirklich um Kompensation, bist du in der "Das könnte ich irgendwann einmal gebrauchen"-Endlos-Spirale oder bist du einem verführerischen Jagdtrieb verfallen? Bei Letzteren kann es nützlich sein, die Sachen in den Warenkorb zu legen, aber dann mit dem Kaufabschluss zu zögern und nicht zu kaufen. Denn oftmals ist es so, dass nach dem effektiven Kauf das berauschende Gefühl verschwindet, weil man es dann besitzt und es so jeglichen Reiz verliert. Dann bräuchte man es nicht zu kaufen und käme trotzdem auf seine Kosten... 2. Falls du mit dem Kauf irgendetwas kompensierst, dann stell dir vor dem Kaufabschluss immer in aller Ruhe die Frage, ob du diesen Gegenstand wirklich brauchst, um dich besser zu fühlen? Manchmal kann ein berauschend schöner Spaziergang, ein spontanes Telefongespräch mit lieben Menschen oder im Sommer ein verführerisches Gelato mehr Wohlbefinden bringen als das Kaufen jenes Gegenstandes. 3. Ausserdem hast du auch immer noch die Wahl. Falls du es geschafft hast, dich dem Kaufabschluss zu entziehen, könntest du dir den Gegenstand auch noch am nächsten Tag beschaffen, sofern du deswegen eine schlaflose Nacht verbrachtest. Aber falls du deine Nachtruhe vollends geniessen konntest ohne gekauft zu haben dann kannst du es auch am nächsten Tag gelassen bleiben lassen. Falls nicht, dann geh und schnapps dir! So oder so - Möge der Erfolg mit dir sein! (1) Es gibt zahlreiche psychologische und wirtschaftliche Studien, die sich mit dem Kaufverhalten und den damit verbundenen Emotionen beschäftigen. Eine Quelle könnte die Forschung von Daniel Kahneman und Amos Tversky sein, die sich mit Entscheidungsfindung und der Psychologie des Kaufens beschäftigt. Auch Studien zur Verhaltensökonomie, wie die von Richard Thaler, könnten hier relevant sein. (2) Das Zitat stammt aus der Star Wars-Filmreihe: „Erforsche deine Gefühle, Vater! Das kannst du nicht tun! Ich fühle deinen Konflikt; befreie dich vom Hass!“— Luke Skywalker zu Darth Vader Bildnachweis
0 Kommentare
Antwort hinterlassen |
Kategorien
Alle
|