100. Blogbeitrag
Anlässlich meines 100. Blogbeitrages möchte ich mit dir zusammen das wohl vielseitigste und wunderbarste Gefühl feiern, welches wir erfahren dürfen: Die Liebe! Aber sie gewinnt nicht immer. Weshalb eigentlich nicht? Denn meines Erachtens ist diese einzigartige Emotion ein verlässlicher Erfolgsgarant für so ziemlich alles. Und dennoch: Immer wieder sehe ich Menschen, deren Handlungen nicht von Liebe, sondern von Hass geprägt sind. Gefolgt von einer scheinbar nie endenden Spirale voller negativer Emotionen, welche in erster Linie den Hassenden selbst physisch und psychisch schaden und das Umfeld negativ prägen. Mich macht das sehr traurig und auch äusserst nachdenklich! Ich habe immer geglaubt, dass wir alle intuitiv spüren oder gar wissen müssten, dass Hass zu nichts anderem führen kann als Hass. Diese Aussage stammt von hier abgebildeten Martin Luther King Junior - Er war ein bekannter Bürgerrechtler, der sich in Zeiten der rassistischen Unruhen in den Staaten von 1964 - 1967 für Gewaltlosigkeit und Gleichberechtigung einsetzte, bis er ermordet wurde. Und seine Aussage bringt das Ganze auf den Punkt. Ich höre oft sagen, dass Hass und Liebe dasselbe sei, einfach in unterschiedlicher Ausprägung. Dies als Legitimation, um Hass als Mittel zum Zweck einzusetzen. Aber wenn man sich das genauer überlegt, dann merkt man rasch, dass sie in ihrer Natur und Auswirkung sehr unterschiedlich sind. Hass ist von negativen Emotionen geprägt, während Liebe mit positiven Emotionen verbunden ist. Hass und Liebe sind zwar beide komplexe Emotionen, die aber absolut unterschiedliche Auswirkungen auf das Verhalten und das Wohlbefinden eines Menschen haben können. Bestimmt kennst du auch genügend Beispiele für die Auswirkungen beider Phänomene. Wir spüren nicht nur, dass Liebe uns gut tut, es ist auch empirisch belegt: Diverse Studien (1) haben gezeigt, dass Menschen, die von Hass geprägt sind, oft negative Emotionen wie Wut, Feindseligkeit und Stress erleben, was sich erwiesenermassen negativ auf ihre psychische Gesundheit auswirken kann. Im Gegensatz dazu können Menschen, die von Liebe und Mitgefühl geleitet werden, positive Emotionen wie Glück, Zufriedenheit und Verbundenheit erfahren, was sich positiv auf ihre psychische Gesundheit auswirken kann. Wie kann es da sein, dass so viele wunderbare Persönlichkeiten trotzdem dem Hass verfallen? Wieder einmal mehr liefert eine fiktive Filmfigur eine gute Antwort: Der Jedimeister Yoda aus den Star Wars – Filmreihe weiss es! In diesen Filmen wird die Moral vermittelt, dass die positive Macht in uns stark ist und jeder die Fähigkeit hat, Gutes zu vollbringen, wenn er nur seinen inneren Werten und Überzeugungen treu bleibt und daraus Gutes tut. Man muss lernen, seine Macht verantwortungsbewusst und zum Wohl anderer einzusetzen, um nicht der Dunklen Seite zu verfallen (lies mehr dazu in einem 84. Blogbeitrag). Im Film spricht der Jedimeister Yoda über die Stärken der dunklen Seite und erklärt die Neigung zum Hass sinngemäss folgendermassen:" Die dunkle Seite ist nie stärker. Sie ist nur schneller und verführerischer". Letztendlich zeigt die Filmserie, dass die wahre Stärke darin liegt, in sich selbst zu vertrauen und den Mut aufzubringen, für das zu kämpfen, woran man glaubt. Dabei ist entscheidend, dass die dunkle Seite wegen ihrer destruktiven Natur immer verliert. Hass kann nur zerstören. Vielen Menschen neigen dazu, Hass zu empfinden, weil sie sich bedroht oder verletzt fühlen, oder weil sie Vorurteile oder negative Erfahrungen haben. Oder weil es ihnen angeblich die nötige Stärke vermittelt. Aber genau da wäre es wichtig zu verstehen, dass Hass eben gerade keine konstruktive Emotion ist und oft zu destruktivem Verhalten führen kann. Es kann keine guten Lösungen geben, die von Hass geprägt sind. Niemals! Punkt! Wenn trotz allem Hassgefühle auftauchen ist es meines Erachtens wichtig, dieses Gefühl zu akzeptieren und dem auf den Grund zu gehen. Der Achtsamkeitsmönch Thich Nhat Hanh würde noch ergänzen, dass man auch einfach genügend positive Samen sähen könnte, welche den Hass mit der Zeit verdrängen kann. Was für ein schöner Gedanke. So gelangt mehr Licht in die dunklen Gedanken, Handlungen und Gefühle (2). Es gibt genügend weitere nützliche Ansätze, um Hass in Beziehungen zu überwinden, wie zum Beispiel Empathie, Vergebung, Kommunikation oder Konfliktlösung. Indem man versuchte, die Perspektive anderer zu verstehen, Vergebung praktiziert und konstruktive Wege zur Lösung von Konflikten fände, könnte man dazu beitragen, Hass zu überwinden und positive Beziehungen aufzubauen. Ein Leben ohne Hass ist auch immer ein ein bewusster Entscheid, der jeder Mensch für sich selber fällen muss. Es ist letztendlich auch ein Akt der (Selbst)Liebe und diese wunderbare Erkenntnis wünschte ich jeder hassgebeutelten Seele von ganzem Herzen. Ich möchte diesen Beitrag zusammenfassend mit einem weiteren stimmigen Zitat von Martin Luther King beenden: „Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben, das kann nur Licht. Hass kann Hass nicht vertreiben, das kann nur die Liebe.“ (1) Hier sind einige Studien, die die Auswirkungen von Hass und Liebe auf die psychische Gesundheit untersuchen: - Eine Studie von Fredrickson et al. (2008) fand heraus, dass Menschen, die regelmäßig positive Emotionen wie Liebe, Dankbarkeit und Mitgefühl erleben, eine bessere psychische Gesundheit und ein höheres Wohlbefinden haben. - Forschung von Lutz et al. (2008) zeigte, dass regelmäßige Praktiken wie Meditation und Achtsamkeit, die darauf abzielen, Liebe und Mitgefühl zu kultivieren, positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben können. - Eine Studie von King et al. (2010) untersuchte die Auswirkungen von Hass und Feindseligkeit auf die psychische Gesundheit und fand heraus, dass Menschen, die diese negativen Emotionen häufig erleben, ein höheres Risiko für psychische Störungen wie Depressionen und Angst haben. - Eine Meta-Analyse von Siedlecki et al. (2016) untersuchte verschiedene Studien zu den Auswirkungen von Liebe und Mitgefühl auf die psychische Gesundheit und fand heraus, dass diese positiven Emotionen mit einem besseren psychischen Wohlbefinden und einer geringeren Wahrscheinlichkeit für psychische Störungen verbunden sind. (2) Das Buch "Ärger" von Thich Nhat Hanh mit Tipps, wie man Ärger dauerhaft überwinden kann, kann ich wärmstens empfehlen. Bildnachweis
2 Kommentare
Ralph
1/5/2024 17:50:14
Sali Ruth,
Antworten
Ruth
5/5/2024 12:13:21
Lieber Ralph
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